Beim Durchblättern einer Zeitschrift im Laden siehst du auf einer der ersten Seiten immer ein Editorial. Dieses ist immer vom Chefredakteur selbst geschrieben. Bei der deutschen Ausgabe des Modemagazins „Vogue“ wird das Editorial beispielsweise von Kerstin Weng geschrieben. Kurz gesagt, das Editorial ist das Vorwort des Chefredakteurs. Meistens ist dann neben dem Text auch ein Foto zu sehen und eine Unterschrift.
Wenn du deine eigene Zeitschrift startest, wirst du automatisch Chefredakteur, auch Chiefmaker genannt. Möchtest du mit Freunden, Mitschülern, Familienmitgliedern oder Kollegen gemeinsam an der Zeitschrift arbeiten? Dann könnt ihr auch untereinander ausmachen, wer die Rolle des Chefredakteurs übernimmt.
Über den Inhalt
Bist du der Chefredakteur? Im Editorial kannst du dann Fragen beantworten, wie: Warum hast du diese Zeitschrift gemacht und wer hat noch daran mitgearbeitet? Warum ist die Zeitschrift es wert, gelesen zu werden? Welche Inhalt kann man von der Zeitschrift erwarten? Denk daran, dass das Editorial eine der ersten Seiten ist, die der Leser zu sehen bekommt. Das Editorial sollte deshalb zum Weiterlesen anregen. Probiere darum in klaren und bildhaften Worten zu schreiben. Mache eine persönliche Geschichte daraus.
Persönlich schreiben
Schreibe von innen heraus. Ein persönlicher Schreibstil ist, was dein Editorial von anderen unterscheidet. Es ist auch wichtig, um die Leser in die Geschichte miteinzubeziehen, weil du so ihre Aufmerksamkeit beim Editorial halten kannst. Sprich die Leser darum ruhig direkt an. Du kannst so tun, als ob die Leser dir gegenüber sitzen und dir zuhören. Wenn dir das schwerfällt, kannst du deine Geschichte auch erst jemandem in eigenen Worten erzählen.
Bildsprache
Noch spannender wird deine Geschichte durch das Verwenden von Bildsprache in deinem Text. Durch Bildsprache kannst du bestimmte Geschehnisse oder eigene Erfahrungen an Bilder koppeln. Vielleicht hast du schon mal jemanden sagen hören, dass er „an der Nase herumgeführt wurde“. Hiermit meint er wahrscheinlich, dass er hereingelegt oder belogen worden ist. Derjenige hat sich selbst hierbei an das Wort „Nase“ gekoppelt und damit eine Form von Bildsprache verwendet.
Wenn du also im Editorial eine oder mehrere Formen von Bildsprache verwendest, dann können sich die Leser das Erzählte bildlich vorstellen. Es kann auch nützlich sein, um Beispiele zu geben oder einen Vergleich zu ziehen zwischen zwei Dingen, zum Beispiel: „Letztens im Fitnessstudio war ein Typ, der war ein richtiger Schrank“. Mit „Schrank“ wird hier zum Ausdruck gebracht, dass der Mann muskelbepackt und groß war. Hier wird ein Vergleich zwischen einem großen, breiten Mann und einem Schrank gemacht.
Humor
Nimm dir die Freiheit, Emotionen zu benutzen, aber achte darauf, dass sie im Rahmen bleiben. Übertreibe nicht zu viel, sonst könnte das deiner Glaubwürdigkeit schaden. Wenn es in deiner Zeitschrift um Mode und Fashion gehen soll, dann kannst du im Editorial zum Beispiel erzählen, warum du es wichtig findest, um dich gut zu kleiden und mit der Mode zu gehen. Du kannst auch ein paar der totalen Mode-No-Gos beschreiben und warum du diese niemals tragen würdest. Durch dies auf humorvolle Weise zu beschreiben, vermeidest du, dass das Thema zu „schwer“ wird. Erzähle etwa eine witzige Anekdote über einen Nachbarn, der den ganzen Sommer mit weißen Socken in Sandalen herumgelaufen ist und was dir das für Alpträume beschert hat. Dadurch wird das Editorial leicht und unterhaltend.
Kurz gesagt: Das Editorial ist das Vorwort, in der du der Zeitschrift als Chefredakteur den Stempel aufdrücken kannst. Diese Rubrik verdient deswegen auf jeden Fall deine Aufmerksamkeit. Viel Spaß und Erfolg beim Schreiben deines Artikels.